Die letzten Wochen haben wir in der Ägäis verbracht. Die etwa 20 Inseln der Zykladen sind ein herrliches Segelrevier mit zuverlässig guten Winden, schönen Inseln, die das Revier wie Perlen säumen und kaum besuchten Ankerbuchten.
Der Herbst hat sich bald bemerkbar gemacht. Wolken, kürzere Tage, niedrigere Temperaturen und ein anderes Farben- und Lichtspektrum begleiten uns. Pulli und Mütze haben Badehose und Bikini ersetzt.
Wir haben insegsamt 5 Wochen hier verbracht. Dreimal mussten wir jeweils 3 Tage Schutz vor Starkwinden suchen. In einer geschützten Bucht ganz im Süden ist eine Mönchsrobbe an uns vorbei geschwommen. Das war grossartig, doch haben wir am letzten Abend gesehen und gehört, wie sie in dieser rohen Gegend ein Schwein zur Schlacht abführen. Seither mache ich mir grosse Sorgen um die schöne Robbe. Noch grössere Sorgen:
Wie werden sich die Amerikaner morgen entscheiden? Unsere Flagge im Starkwind, mit Zerfallserscheinungen…
Griechenland – ein prächtiges Land voller Widersprüchen in fast jeder Hinsicht. Tolle Anblicke, daneben verlassene Chora-Inselzentren, wunderbare Restaurants, anschliessend die schlechtesten Pommes frites, die man sich vorstellen kann, Riesenschiffe der Superreichen und trostlos arme Fischer, die keine Fische mehr finden.
Kurz vor Athen, wo wir das Schiff eine Woche lang auf das Winterlager vorbereitet haben, erreichten wir die 11000 Meilenmarke. In Athen waren wir auf der Akropolis, danach zum Abschlussessen im 2-Sterne-Restaurant Spondi. Jetzt gerade fahren wir unter Motor auf die Insel Ägina. Die Segel sind weg, wir sind ein wenig traurig aber im April geht es, so hoffen wir, weiter.