Mallorca war schöner als erwartet, aber Sardinien begeistert uns. Die Liebesaffäre hat im Hafen Carloforte auf San Pietro angefangen, da mussten wir uns von der Überfahrt, die 2 Nächte beanspruchte, erholen. Weil es so schön war blieben wir 3 Nächte.
Wir haben die Fahrräder ausgepackt und die Insel erkundet. Das Wasser hatte etwa 22° und wir gingen in dieser Bucht erstmals auf Sardinien baden.
Mit dem Vorsatz, San Pietro nicht zum letzten Mal gesehen zu haben, segelten wir weiter nach Cagliari. Das archäologische Museum dort war ein Muss. Es ist für die Bronzen der Nuraghe-Kultur bekannt. Man weiss wenig von diesem Volk, das von 1600 v.C. bis etwa 600 v.C. die Insel bevölkerte. Aber die Bronzen sind kunstvoll gemacht, witzige Miniaturen von Menschen, die Schalk in Bronze zu giessen verstanden. Herrlich! Leider war es so heiss und der Weg den Hügel hoch mit dem Rad so anstrengend, dass wir die Kamera nicht dabei hatten. Hier ein Bild der Altstadt von Cagliari.
Nach 3 Tagen in der Stadt nutzten wir den Wind um die Ostküste anzusteuern. Wir haben einige Ankerbuchten aufgesucht und sie in vollen Zügen genossen. Das Wasser hat mittlerweile 26°, was mir als Südstaatenfrau sehr entgegenkommt. Andere Segler sieht man selten, es ist überhaupt sehr ruhig, die wenigen Ausflugsschiffe sind abends weg und das Leben lässt sich in diesen Buchten in vollen Zügen geniessen.
Vorgestern haben wir den kleinen, feinen Hafen in Santa Maria Navarrese angesteuert, um wieder einmal Proviant einzukaufen. In allen Ortsbeschreibungen wird ein Olivenbaum erwähnt, der 2000 Jahre alt ist und den Schutz der Prinzessin Maria von Navarro seit 1000 Jahren geniesst. Ein wahrlich heiliger Baum! Santa Maria hin oder her, man versteht den Stolz der Menschen auf diesen Olivenbaum.
Von hier aus fuhren wir mit einem Mietauto ins Inland, um zu den Resten einer Nuraghe-Siedlung zu steigen. Der Berg Tiscali bietet ganz oben einen grossflächigen, natürlichen Schutz aus überhängenden Felswänden – dort eingenistet sind etwa 80 Überreste einer rätselhaften Siedlung. Es war brütend heiss und die Tour mit etwa 600 Höhenmeter streng. Es hat sich aber gelohnt, die Gegend ist berauschend schön und archäologisch und geologisch einzigartig.