Mit Greta in New York

Wir sind in Galesville in der Chesapeake Bay angekommen. Hier endet unsere Reise entlang der US-Ostküste bis hinauf nach Maine – und nun wieder zurück.

Der „East River“ verbindet den Long Island Sound mit der Upper Bay, die an der Südspitze von Manhattan liegt und wieder hinaus führt, in den offenen Atlantik. Dieser Fluss hat zwei Mündungen aber keine Quelle! Er fließt auf Grund der ewigen Gezeiten hin und her. Er erreicht bis zu 6 Knoten und hat sehr wechselnde Tiefen. Das macht es erforderlich, dass die Durchfahrt sehr genau geplant werden muss. Für ein Schiff wie die Saphir geht es nur mit der Strömung hindurch.

Was für ein großartiges Erlebnis auf Manhattan zuzusteuern. Auch wenn man schon weit herumgekommen ist, den East River mit dem Blick auf die nahen Hochhäuser von Manhattan hinabzufahren nimmt einem den Atem. Mehr Stadt geht nicht. Gleich nach der Brooklyn Brücke direkt gegenüber der Südspitze von Manhattan haben wir einen Platz in der Marina – eine Woche lang einen 24-Stunden Blick auf die Skyline.

Am 20. September ist Fridays for Future Demonstration. Greta Thunberg spricht. Sie ist mit dem Segelschiff nach New York gekommen. Das sind wir auch!

Angemeldet haben sich 5.000 Menschen. Am Ende sind es 250.000. Wir sind mitten dabei und demonstrieren mit.

Es ist lange her, dass ich auf einer politischen Demonstration gewesen bin. Was hier abgeht ist unbeschreiblich. Die Ernsthaftigkeit, die Leidenschaft, die Solidarität, das Engagement und nicht zuletzt das Organisationstalent dieser jungen Menschen bewegt uns zutiefst und macht Hoffnung.

„Liberty Enlightening the World“ – das ist der offizielle Name für die weltberühmte Freiheitsstatue. Wir verlassen New York und segeln gerade unter ihrem Schatten hinaus auf den Atlantik. Die Statue ist knapp 50 m hoch und steht auf einem ebenso hohen massiven Sockel. Und doch wirkt sie mickrig, verkümmert, einsam. Denn direkt gegenüber liegt der Finanzdistrikt von Manhattan. Das höchste Gebäude (World Trade Center) dort ist 11 Mal höher und die drumherum nicht viel weniger. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, die in der Statue verkörperten Werte der Französischen Revolution auf der einen Seite, grenzenloser Kapitalismus und Profit in Form des neuen World Trade Centers auf der anderen, treffen hier auf engstem Raum zusammen. Was für eine Symbolik!

Mit einem schönen Wetterfenster und sehr günstigem Wind segeln wir in 36 Stunden den Atlantik hinab bis Cape May, weiter mit der Strömung den Delaware River hinauf und durch den Kanal in die Chesapeake Bay. Hier in Galesville gibt es einige Arbeiten an der Saphir. Wir bekommen endlich unsere Davits (Aufhängung für uns Dinghi), einen neuen Bugspriet und noch einiges mehr. Am 10. Oktober kommt die Saphir aus dem Wasser und wird an Land warten bis wir ab Mitte November weitersegeln werden.

Wer mehr Fotos sehen will: auf Facebook unter „Saphir Sailing“ und auf Instagram unter „#Saphirsailing“.

Ein Gedanke zu “Mit Greta in New York

  1. … und die AKKAnauten (ohne AKKA) bei FfF in Montreal! Wir waren mit Abstand die Ältesten. Sehr schöne Demonstration

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