Maine‘s Schönheiten und UnWEGbarkeiten

Wenn man so will, sind wir am Ziel unserer Segelreise angekommen: der nördlichste Staat der USA an der Ostküste, Maine. Hier werden wir noch bis zur ersten Septemberwoche bleiben und dann geht es wieder zurück in den warmen Süden.

Das Wasser hat nur noch 13 Grad, also deutlich zu kalt zum Baden. Auf einer Wetter-App wird dringend vor dem Beach Hazzard gewarnt: „Ein Sprung ins kalte Wasser kann zum sofortigen Herzstillstand führen“. Wer hätte das gedacht…

Hier gedeihen die berühmten Maine-Lobster, Hummer von ansehnlicher Größe. Sie werden hier überall gefangen. Dazu wird ein Käfig mit einem Köder an einem Seil auf den Meeresboden abgesengt. Oben gibt es zwei Bojen, eine für das Tau in die Tiefe, eine zweite für das Fängertau. Beide sind der Schrecken aller Segler. Leicht verfängt sich eines der Taue im Propeller oder im Ruder. Wäre alles vielleicht halb so schlimm, aber die Buchten sind übersät mit Hunderten dieser ‚Lobsterpods‘. Undenkbar, hier bei Nacht zu segeln, schon tagsüber muss man höllisch aufpassen und Slalom fahren.

In jedem kleinen Hafen gibt es mindestens ein Lobster-Festival. Dann werden an einem Wochenende schnell mal 16 Tonnen verzehrt. Kaum zu glauben, dass es immer noch welche zum Fangen gibt.

Wir haben auch Bekanntschaft mit den ‚Deer Flies‘ gemacht – ganz fiese Fliegen. Sie sehen genauso unscheinbar aus wie unsere gewöhnliche Hausfliege, aber sie sind am Tag aktiv und saugen Blut. Wir hatten sie zu Hunderten selbst 50 km vom Festland entfernt auf See.

Und wenn die sich am Abend zu Ruhe begeben, dann kommen schon mal die Moskitos. Ein Besuch von Maine kann also durchaus zu hohem Blutverlust (auf beiden Seiten) führen.

Maine hat von allen US-Staaten die längste Küstenlinie. Hier ist alles voller kleiner, großer, bewohnter und unbewohnter Inseln. Es gibt eine Unzahl von wunderschönen Ankerplätzen. Das Wetter ist genial. Selten zieht eine Kaltfront durch, dann haben wir zwei Tage Regen und einen saukalten Wind, aber meist scheint die Sonne und heizt tagsüber auf 25-28 Grad. Die Nächte sind angenehm kühl und sorgen für einen guten Schlaf. Ab Mitte September ist die Saison vorbei und es kann dann bald Schneekalt werden. Aber dann sind wir wieder weg.

Hier gibt es mit dem Acadia National Park einen der ältesten Naturschutzgebiete der USA. Wir haben unsere Fahrräder aufgepumpt und sind durch die Wälder gefahren und – ein schönes ‚High‘light: Eine Wanderung auf den Mt. Cadillac, dem höchsten Berg mit über 1500 Fuß. Er heißt so, weil auch ganz viele Menschen mit eben diesen auch den Parkplatz auf dem Gipfel anfahren.

Ein herrlicher Blick über die Insellandschaft und, ganz winzig klein, liegt die Saphir vor Anker in der Frenchman Bay in Bar Harbor.

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