Zwei Jahre nach unserer ersten «Liebesaffäre» mit Sardinien haben wir die Ostküste wieder besegelt. Diese Küste ist kaum besiedelt und die Strände im Süden fast unberührt. Das blaue Himmelslicht und die Spiegelung im Meer bei wolkenlosem Himmel sind immer wieder spektakulär.
In Olbia haben wir Chrissi und Roland Bosch abgeholt und das Wochenende mit ihnen verbracht. Das war ein Genuss. Unser Beiboot «SeaCow» hat eine Begegnung mit einer dicken Leine schlecht verkraftet und Roland und Klaus durften uns nach einem tollen Nachtessen auf die Saphir zurück rudern. Das hat die schöne Stimmung aber keineswegs getrübt.
Nachdem Boschs in Porto Cervo vom Schiff gingen, setzen wir die Reise nach Westen fort. Vor dem Naturschutzgebiet Asinara im Nordwesten Sardiniens hatten wir die grossartige Landschaft fast für uns.
Von dort aus haben wir eine Nachtfahrt nach Menorca gemacht. Mahon, die Hauptstadt, hat einen natürlichen Hafen, der sehr geschützt ist. Wir haben das Schiff gewaschen, viel Müll entsorgt, uns in einem Restaurant verköstigt, Proviant gekauft und Ersatzteile für die Seacow gesucht. Zwischendurch tut das richtig gut!
Das ist übrigens das letzte Foto mit meiner rosaroten Brille, sie ist mittlerweile im Seegras verschwunden.
Menorca hat mehr Wind als die anderen Inseln der Balearen, und wir mussten einen starken Nordwind mit Regengüssen in einer Bucht abwettern. Nach dem Wind bleibt die Welle, die lästig werden kann. Die Grauschattierungen, die am Fels kurz Türkis erscheinen, sind aber ein Spektakel.
Die 70 Meilen zwischen Menorca und Mallorca verliefen perfekt bei gutem Wind und ohne Welle. So wind-arm sind die Balearen im Sommer gar nicht, dachten wir, bis der Wind einschlief und die Hitze kam. Mallorca feiert gerade Hochsaison. 3 Millionen Deutsche Touristen im Jahr schwärmen über die an sich schöne Insel einher, Engländer, Franzosen und andere nicht mitgezählt. Die Preise sind hoch, die Buchten voll, trotzdem gibt es herrliche Ecken.
Die Hitzewelle lässt die feuchten Finger an den Computertasten kleben, schnelle Bewegungen und Gedankengänge sind unmöglich, und man muss als Erstes am Morgen und als Letztes vor der Nacht ins Wasser springen. Tagsüber sogar mit Mütze auf.