Zum ersten Mal kühl!

Fünf Monate sind eine lange Zeit, trotzdem gingen sie schnell vorbei! Wir ankerten noch ein paar Tage lang auf der Ostseite von Lipari, denn es war nahezu windstill und perfektes nicht Segel- sondern Badewetter. Noch hatte das Wasser 27 °C. An diesem Ort hatte man Bimssteine im Tagbau abgebaut und die Reste ins Meer gekippt. Diese Reste waren fein wie grober Sand und weiss, sodass der Grund guten halt bot und das Wasser türkisblau war.

zKaolin

Anschliessend passierten wir zum dritten Mal von Norden kommend die Strasse von Messina um ein letztes mal in der Bucht von Taormina zu ankern. Mittlerweile waren wir nahezu alleine.

zlastbucht

George und Donatella haben uns in Taormina willkommen geheissen. Sie vermieten im Sommer die Bojen in der Bucht. Im Winter pflegen sie Yachten im 8 Meilen entfernten Riposto. Sie werden die Saphir die nächsten 6 Monate lang pflegen – Batterie laden, die Festmacher prüfen, das Schiff lüften, die Klos spülen. Nun steht die Saphir am Fusse des Etna mit diesem Ausblick:

zEtna

Unser Stromboli Bergführer wirkte auf mich wie ein Verliebter, nur war seine Verliebte sein Vulkan. Ich kann das mittlerweile gut verstehen. Ich habe zwei Vulkane bestiegen (was mühelos geht) und beide ins Herz geschlossen, denn ich schaute vor unserer Abreise ständig was sie nun machen und freute mich über jede ihrer Wolken und Stimmungen. Jede war zum Ausdruck von ungewöhnlicher Kraft, Ausdauer, Kreativität, Unverdorbenheit und Schönheit geworden. So schwärmen frisch Verliebte! Jedenfalls freue ich mich, bis wir den Etna und den Stromboli im nächsten Sommer wieder begrüssen dürfen.

Ätna

Philipp und Karo sind Sonntag angekommen – gleichzeitig wie ein Sturm, der uns 3 Nächte in den Hafen von Riposto zwang. Seit gestern liegen wir in der Bucht von Taormina. Gestern haben wir in diesem hübschen Städtchen mit grandiosem Blick über das Meer gegessen.

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Heute fuhren wir bei wolkenlosem Himmel auf die Nordseite des Ätna. Ein Unimog fuhr uns von 1800 auf 2800 m und von dort  stiegen wir zum Hauptkrater auf, der 2003 zuzletzt grosse Lavaströme ausgeschüttet hat und heute wieder vermehrt dampft und raucht. Grandios!

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Morgen sehr früh werden wir zum dritten Mal durch die Strasse von Messina gegen Norden fahren um Philipp und Karo vor ihrer Weiterreise die Liparischen Inseln zu zeigen.

Die Vulkaninseln im Schneckentempo

_Aeolische kl

Nach dem Schweinsgalopp nach Albanien (5 Nachtfahrten, 1220 Seemeilen in 26 Tagen) haben wir uns Zeit für die Äolischen Inseln lassen können (0 Nachtfahrten, 190 Seemeilen in 12 Tagen). Ein grosser Genuss! Zuerst haben wir Manfred und Donata Beck mit Familie in Lipari getroffen. Zu siebt zogen wir los. Auf dem Weg auf den Gipfel von Salinas erzählte Manfred seinen Töchtern Alba und Luise seine Fassung der Räuber Hotzenplotz Abenteuer, das hielt nicht nur die beiden Mädchen bei Laune. Der Hotzenplotz isst bevorzugt Spaghetti mit Schlaftrunk in der Sosse. Anschliessend verbrachten wir Klaus‘ Geburtstag auf Stromboli.

_Stromb kl

Hier der Blick auf den Ankerplatz vor Stromboli. Wir konnten uns einer Wandergruppe mit Bergführer anschliessen. Spätnachmittags marschierten wir los um kurz vor Sonnenuntergang oben auf dem Grat anzukommen. Alle 15 Minuten oder so gibt es kleine Eruptionen, die dank klarem Tag gut zu sehen waren.

_Stromboli kl

Der Mär des Menschen, der sich die Erde zum Untertan macht, wird auf dem Stromboli als grosse Illusion entlarvt! Der Abstieg ist ein Spaziergang auf sandigem Steilhang, man ist blitzschnell mit je einem Kilo Sand in den Schuhen wieder unten. Bildmitte sieht man den Weg, erkennt aber nicht, wie steil er ist.

_Strmb Sand

Nach der Schuhentleerung haben wir Pizza gegessen. Der Pizzaboden schmeckte leider wie Filz und wir haben den kulinarischen Teil des Geburtstags zwei Tage später auf der Insel Vulkano genossen. Im Bild der Ausblick von unserem Tisch aus auf eine Bucht, in der wir am nächsten Tag ankerten.

_Lipari kl

Seither segeln und ankern wir in solchen Buchten, jede ist anders, alle sind schön. Die Hauptsaison ist vorbei und wir sind nun oft alleine dort. Alleine in einer einsamen Bucht den Sonnenuntergang zu geniessen, das ist die Krönung.

_Klaus kl

Erst wenn die Tomaten und der Rotwein alle sind müssen wir wieder in eine Marina.