Vom Generator werdet ihr, so hoffen wir, nichts mehr hören, denn der Neue ist eingebaut und macht was Tolles: Wenn man den START Knopf drückt, dann fängt er an zu laufen. Patrizio musste den 90 kg schweren Motor durch den geöffneten Cockpitboden abseilen. Endlich! Nun machen wir Strom und Wasser und können längere Zeiten von den Häfen fern bleiben.
Tom verabschiedete sich mit einem Wahnsinnsgewitter am Sonntag. Die Böen im Hafen waren so stark, dass es die Saphir gegen den Steg drückte und nur Tom, der alleine auf dem Schiff war, konnte mit aller Kraft eine starke Beschädigung am Rumpf verhindern. Danke Dir, lieber Tom, und auf Wiedersehen auf der Saphir! Montag feierten wir unseren 3. Hochzeitstag in einem wunderbaren Lokal von Ricard Camarena in Valencia. Wir haben auf das Weinpairing verzichtet, denn mit 11 Gängen wird das heftig. Wir wissen das aus Erfahrung…
Von Valencia aus ging es an das Nordostende von Mallorca in eine Ankerbucht. Wir wollten uns da von der Übernachtfahrt erholen, sind aber nach nur einer kurzen Nacht vor Anker kurzentschlossen mit der Sonne weiter nach Sardinien.
Wir wussten, dass der Wind gut sein wird und später abflacht. Also nichts wie los – und bald hatten wir unseren Wind bekommen. Mit bis zu 34 Knoten und 4 Meter Wellen – mehr bietet das Mittelmeer nur ganz selten – hat er uns stundenlang in Atem gehalten. Die Nespressomaschine hat den Flug durch die Bordküche angetreten, der Agavendicksaft wurde zu Agavenschaum und wir haben uns erstmals diesen Sommer die Rettungswesten angezogen. Das war unsere erste längere und strengere Überquerung, wir waren aber schnell am Ziel (nur 45 Stunden, nicht 60), die Saphir bewegt sich grandios durch die hohen Wellen und wir sind nun hochzufrieden in San Pietro/Carloforte am Südwestende von Sardinien.
Monat: Juni 2015
Vertraute Gefilde
Valencia kann man mit dem Fahrrad bestens erkunden. Hier haben wir zum ersten Mal unsere Klappräder mit 28-Zoll Reifen richtig genossen. Man glaubt es kaum, aber sie lassen sich unter Deck perfekt verstauen.
In Valencia kümmerten sich Klaus und Patrizio um den Generator. Nachts um 1 Uhr war klar, dass er ersetzt werden muss. Das geschieht am 15. Juni in Valencia. Darum konnten wir mit Tom, der Montag anreiste, nicht den geplanten Törn nach Sardinien antreten. Das ist aber nicht schlimm, denn es gibt uns die Chance nochmals Mallorca und Ibiza zu besegeln und Tom unsere liebsten Ecken zu zeigen. Wie zum Beispiel die Bucht Calle de Sa Calobra.
Und Mallorca hat noch weitere wunderbare Ecken. Das Bild zeigt die Westküste, die karg und einsam ist. Zum zweiten Mal werden wir das Nordostcap umrunden, diesmal hoffentlich nicht wieder mit 40 Knoten Wind. Von dort aus geht es weiter Richtung Caprera (zum 6ten Mal!!) Kaum vorstellbar, dass es Buchten im Mittelmeer gibt, die uns ähnlich magisch erscheinen!